Adventskalender – Tag 17

24 Tage

bis

zur Entscheidung

 

Tag 17

Mal wieder ein Tag vergangen, aber so richtig weitergekommen bin ich nicht. Warum war gestern Iva da? Hatte ich so viel verraten, dass sie auftauchte? Weshalb hat Jackolus durch Jakob gesprochen? Verwirrend. Plötzlich ein Knall und ich blicke auf. Iva steht da.

„Johannes, ich muss dich rügen“, sagt sie zu mir.“

„Wieso Iva?“

„Du hast zu viel verraten. Florentine hat Zweifel.“

„Wie meinst du das? Ist es eine Zerrissenheit ihrer Gefühle?“

„Nein, sie ist ungläubig. Sie glaubt nicht an Märchen.“

„Ich verstehe es nicht, was du damit meinst.“

„Sie muss an Weihnachtswunder glauben.“

Es klopft.

„Herein.“

Ein junger Mann, den ich vorher noch nie gesehen habe, betritt den Raum.

„Hallo, ich bin Noah Friedrichs. Ist Johannes nicht da? Oh, ich störe, wie ich sehe.“

„Nein, Nein. Die Dame möchte gerne. Kennen sie ihn?“

Iva funkelt mich böse an. Dann blickt sie zwischen mir und Noah hin und her.

„Jakob, es ist nicht das letzte Wort gesprochen“,  teilt sie mir wütend mit. Ich widme ich meinen Besuch.

„Kann ich Ihnen vielleicht weiterhelfen?“

„Nein, Johannes wäre besser.“

„Also jetzt Butter bei den Fischen? Was wollen sie von ihn.“

„Ihnen das hier zeigen.“

„Was ist das?“, frage ich.

„Ein Video. Es betrifft meine Schwester Sophia und Johannes?“

„Wer ist verdammt Sophia?“

Plötzlich stürmt Florentine rein. Sie sieht Noah abergläubisch an.

„Was machst du hier?“, poltert  sie los.

„Beruhigt dich. Johannes ist nicht da. Wer ist das überhaupt?“, sagt er und zeigt auf mich.

„Das ist Jakob oder ist es Johannes. Ich weiß es nicht“, gibt sie verwirrt als Antwort und rennt raus. Der junge Mann hinterher. Was war das denn? Leise schleiche ich zur Tür, die einen Spalt offen ist. Ich kann sie nicht sehen, aber hören.

„Sei froh das Sarah heute später kommt. Wenn sie dich sieht, verrät sie dich.“

„Also gut. Ich habe Paulus und Sarah zu einen Treffen mit den alten Herrn geschickt.“

„Warum?“

„Du weißt warum. Es ist Zeit aufzuwachen und nicht alles durch die rosarote Brille zu sehen.“

„Ach Noah, warum?“

„Du weißt, ich liebe dich. Ich kann auch nicht zulassen, dass du ins Unglück rennst. Johannes hat es nicht verdient, aber die Wahrheit zu kennen, wäre für ihn zum Vorteil.“

„Wie meinst du das?“

„Johannes war kurz vorher bei uns und bat mich etwas aufzubewahren. Sein Vater informierte uns darüber, dass er wieder da ist. Ein Jahr war er verschwunden und dann taucht…“, teilt er ihr mit.

„Hat Euch der Vater von Johannes nicht erzählt, was passiert war.“

„Schon, aber glaubst du am Märchen? Du glaubst doch nicht wirklich, dass in Jakobs Gestalt Johannes steckt. Ich habe Johannes nie kennengelernt, aber du wolltest diesen Job unbedingt. Warum hast du dich darauf eingelassen?“

„Nein, es ist Blödsinn. Total schräg! Aber mein Bauchgefühl sagt, da könnte was dran sein und mein Kopf sagt Nein.“

„Wach auf. Johannes tut dir nicht gut. Auch Jakob nicht. Du muss sehen, was wirklich zählt. Familie, Freunde und alle dir dich lieb haben.“

„Noah, hör bitte auf. Ich kenne meinen Weg.“

„Bist du dir sicher?“

Ich räuspere mich und betrete den Raum.

„Kann ich helfen?“

„Noah, du kannst Jakob vertrauen. Ja und ich mir sicher.“

„Okay, gehen wir wieder in ihr Büro?“

„Ja, nach Ihnen.“

Im Büro gibt er mir einen Umschlag und schreibt etwas auf einen Zettel. Den gibt er mir dann. Ich lese ihn. Johannes gab diesen Umschlag bei uns in die Verwahrung. Was drin ist, weiß ich nicht. Wir müssen jetzt ganz normal reden, aber den Umschlag nicht erwähnen. Damals hatte Johannes das Gefühl abgehört zu werden. Da Florentine die Hand für sie ins Feuer legt, ist es wohl laut Johannes okay, wenn sie den Umschlag an sich nehmen. Bitte geben sie den Umschlag weiter. Danke.

Ich schreibe zurück. Sie haben doch gesagt es ist ein Video.

Er schreibt eine Notiz darunter. Ja eine Fake Video, falls uns einer hört.

„So, so ein Video. Was soll darauf sein?“

„Starten sie doch das Video“, befiehlt er mir und gib mit eine CD in die Hand.

Noah und ich sehen uns das Video an. Er sagt dann ganz laut. „Hammer, deswegen hat er so einen Aufstand gemacht. Ist doch harmlos.“

Ich lache. Auf so eine Idee würde ich immer kommen.

„Tja, dann hatte ja Johannes viel Spaß auf den Segeltörn. Die ganzen Weiber um ihn herum, nicht ganz zu verachten, finden sie nicht auch Noah?“

Der junge Mann sieht mich skeptisch an und ich zwinkere ihn zu. Er versteht es.

„Da haben sie recht Jakob. Johannes ist ein Weiberheld, wie er im Buche steht.“

Am liebsten würde ich Noah fragen, was es mit Florentine und ihn auf sich hat.  Ist es ihr Freund? Lügt sie mich an?

„Ich werde Johannes das Video zeigen, aber vorher kopiere ich es auf mein Laptop.“

„Gute Idee“, erwidert er und gibt mir eine High-Five Luftschlag. Ich tue es ihn gleich.

Dann verabschiedet er sich und sagt : „Du bist in Ordnung, Jakob.“

Er öffnet die Tür und sagt zu Florentine: „Wir sehen uns morgen um acht beim alten Herrn.“

„Wenn es sein muss.“

„Ja, es muss sein.“

Anschließend ist Stille. Ich gehe zu Florentine rüber und will etwas zu ihr sagen. In dem Moment stürmen Paulus uns Sarah ins Zimmer. Mein Cousin bittet mich um ein Gespräch. Er teilt mir mit, wo er war. Der ältere Herr sagt, nur ich würde die Wahrheit kennen. Aber was für eine Wahrheit? Ich erkläre ihn kurz, dass ich noch was erledigen muss. Danach fege ich durch sein Zimmer, gehe an den Damen vorbei in mein Büro. Kopiere das Video auf die Festplatte. Nach getaner Arbeit bringe ich ihn zu Sarah zur Aufbewahrung. Dann verabschiede ich mich und weg bin ich. Für mich zählt nur eins. Ich muss wissen, was sich im Umschlag befindet. Jedenfalls muss es wichtig sein, wenn Noah Friedrichs so geheimnisvoll tut.

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