Adventsgeschichte Tag 2

24 Tage
bis
zur Entscheidung

Tag 2 – Jakob
Ich komme ins Büro und keiner ist da. Plötzlich steht der Typ von gestern Abend hinter mir und begrüßt mich.
„Hallo Jakob! Du bist früh dran.“
„Hallo“, antworte ich.
Wie hießt der Typ nochmal? Jetzt kommt eine Frau von gestern Abend ins Zimmer. Der Name fällt mir auch nicht ein. Es war und ist immer noch verwirrend.
„Hallo Paulus! Hallo Jakob! Florentine kommt später. Ihr Auto springt nicht an! Ich sollte nur kurz Bescheid sagen, bevor ihr euch wundert.“
„Danke, liebe Sarah. Ich treffe mich gleich mit meinen Vater und meinen Onkel. Da Florentine später kommt, kannst du ihn ja schon mal etwas rumführen. Am besten fängst du mit seinen Büro an. Ist das für dich in Ordnung?“
„Ja, natürlich. Wie lange bist du weg?“
„Ungefähr zwei Stunden.“
„Okay, dann bereite ich alles so weit vor, was du heute erledigen muss und du Jakob, folge mir unauffällig.“
Mit sehr großen Abstand folge ich Sarah in ein anderes Zimmer. Sie kommt mir irgendwie bekannt vor. Plötzlich bleibt sie stehen und dreht sich ruckartig zu mir um. Dann fängt sie an zu lachen. Verwirrt sehe ich sie an.
„Sorry, das war nur ein Joke. Du brauchst mir nicht in geheimer Mission folgen.“
„Nicht? Ich dachte….“, gebe ich grinsend zurück.
„Unser neuer Chef ist wohl ein Spaßvogel“, gibt Sarah als Kommentar ab.
„Kommt drauf an. Der Spruch unauffällig zu folgen, ist immer für ein Scherz gut. Findest du nicht auch? Man muss ja nicht alles so ernst nehmen.“
„Da hast du recht. Johannes sah das Anfang auch so und dann….. Ach, egal! Soll ich dir einen Kaffee bringen?“
„Ja, gerne. Florentine ist meine Assistentin, oder?“
Sarah blickt mich ernst an und erwidert: „Du nimmst mich jetzt auf den Arm, oder?“
„Nein, es war gestern alles etwas speziell für mich. Paulus hatte was erwähnt. Ich muss dir gestehen, ich bringe gerne mal etwas durcheinander. Namen zu Gesichtern merken, ist für mich ein Buch mit sieben Siegeln.“
„Du meinst das ernst?“
„Jip“, teile ich ihr mich. Ich kann ja schlecht sagen, dass ich gestern noch ganz woanders war. Ein Tag vorher hat ich noch mit Iva gesprochen und gestern war ich plötzlich Jakob. Paulus kommt mir bekannt vor, aber was muss ich hier tun? Warum wurde ich hier her geschickt? Soll ich Paulus helfen? Sarah holt mich aus meinen Gedanken.
„Okay. Ich kenne das Problem von Florentine. Sie hat Paulus und Johannes immer verwechselt. Die beiden haben sich ein Spaß rausgemacht. Das ist jetzt Geschichte und du bist da. Aber verdrehe bitte Florentine nicht den Kopf“; sagt sie und sieht von oben nach unten an. Dann murmelt sie was.
„Was hast du gesagt?“
„Nichts. Ich glaube, du bist nicht Florentines Typ. Du hast genau erfasst. Tine ist deine Assistentin. Ich glaube es dir gern. Es ist ganz schön verwirrend, wenn man seine Kollegen im Restaurant kennenlernt. Im Endeffekt bist du, glaube ich, von Paulus auf den falschen Fuß erwischt worden. Glaube mir, wenn deine Assistentin es geschafft hat, dann rockst du das auch“, gibt sie lachend bekannt.
„Ja, bestimmt.“
„Ich hole eine Kaffee. Vielleicht ist Florentine gleich da und sie zeigt dir den Rest. Du kannst dich ja erst mit deinen Büro bekannt machen.“
„Eine gute Idee? Ich hätte noch eine Frage.“
„Ja?“
„Duzen sich hier alle?“
„Ja! Der Vater von Johannes hatte es damals hier eingeführt und wurde dann von den beiden Juniorchefs übernommen. Wie in einer großen Familie. So jetzt hole ich dir deinen Kaffee.“
Sarah geht aus den Raum. Ich sehe einen Spiegel und betrachte mich. Als ich mich heute Morgen im Badezimmerspiegel betrachtet hatte, dachte ich, ich wäre in einen falschen Film gelandet. Mein Spiegelbild sah total schräg aus. Etwas stabil gebaut, wie ein durchtrainierter Boxer mit einen breiten Kreuz. Na gut, nicht alle Sportler dieser Sportart sehen so aus. Dazu kam die Haarfarbe. Rot wie Pumuckl. Wer ist Pumuckl? Jedenfalls fiel mir der Name ein, als ich die grässliche Farbe auf meinen Kopf sah. Meine Blicke wandern durch den Raum und meine Augen bleiben bei einen Foto hängen. Ich gehe hin und sehe es mir detailliert an. Paulus, Samuel, Onkel Fredo, Eva, Grünauge, Friederike, Carla und Jonathan. Auf einmal räuspert sich jemand. Ich drehe mich um und Florentine steht da.
„Kennst du die Familie?“
Ich schüttle den Kopf und sie kommt zu mir.
„Paulus, Samuel, Frederik, Eva, Johanes, Friederike, Carla und Jonathan. Ich hoffe ich habe alle zusammen.“
„Wer war der Grünauge nochmal?“, frage ich und zeige auf den Typ.
„Johannes…. . Woher kennst du den Namen Grünauge`“
„Es fiel mir spontan ein, als ich ihn auf den Bild sah.“
„Okay. Hier ein Kaffee.“
Unsere Hände berühren sich und schon blicken wir uns in die Augen. Ich höre Geräusche und beende den Blickkontakt. In nächsten Moment kommt Paulus rein.
„Und hat Sarah dir alles gezeigt?“
„Nein, wolltest du nicht weg.“
„Mein Vater rief mich an, ich sollte dich nachher mitbringen. Ich kann dir alles zeigen.“
„Ja, super. Ich folge dir sehr unauffällig“, teile ich lachend mit.
„Du fängst schon so an wie…. . Ach egal, liegt wohl am Büro.“
Wir setzen uns in Bewegung und drehe mich zu Florentine um. Frau Liebling, trinken sie meinen Kaffee. Er wird bestimmt kalt sein, wenn ich wieder da bin.“
„Oh, danke. Herr Prinz.“
Dann folge ich Paulus.
„Wir duzen uns hier. Also bitte nicht förmlich“, teilt mir Paulus bei unseren Rundgang mit. Kurze Zeit später treffen wir auf Onkel Fredo und Jonathan.
„Hier ihr bist du“, sagt Fredo zu Paulus und wendet sich dann zu mir: „Du bist also Jakob?“
„Ja, mein Name ist Jakob Prinz.“
„Willkommen im Unternehmen“, sagt Jonathan in meiner Richtung und gibt mir die Hand. Plötzlich sieht er in meine Augen und fragt irritiert: „Kennen wir uns irgendwoher?“
„Kann sein. Vielleicht seid ihr euch schon mal begegnet, Onkel Jonathan. Jakob darf, ich dir vorstellen. Mein Vater Frederik und sein Bruder Jonathan.“
„Angenehm“, gebe ich als Antwort.
„Rufe Sarah bitte an und sagt, wir kommen heute nicht mehr ins Büro. Sie und Florentine können Feierabend machen. Die beiden arbeiten beide eh so viel, seit …..“, sagt Jonathan und hört auf zu sprechen. Langsam sammelt er sich wieder und stellt uns vor vollendeten Tatsachen.
„Wir sind auf eine Weihnachtsgala eingeladen. Jakob muss da jetzt durch.“
„Ja, Onkel Jonathan. Müssen wir wohl alle. Am besten hat es Johannes gemacht. Aber leider ist er nicht mehr da.“
Plötzlich erinnere ich mich ein bisschen. Jedes Jahr am 02. Dezember ist diese Spendengala. Familie musste komplett erscheinen und wenn nicht alle Zeit hatten, musste jemand aus der Firma herhalten, der was zu sagen hatte. Diesmal fiel es wohl auf mich. Ich glaube, ich kenne die Familie von so einen Event. Woher sollte ich sonst ihre Namen kennen?

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