Adventskalendergeschichte

Ich dachte, ich schreibe eine kleine Geschichte, wofür ich jeden Tag eine Fortsetzung schreibe. Es ist mal wieder was anderes Ich wünsche viel Spass beim Lesen. Die Geschichte heisst: 24 Tage bis zur Entscheidung.

Es ist eine Geschichte von Fantasy, Liebe und was das Leben so bringt. Wir müssen alle Entscheidungen treffen. Auch über sieht manchmal das Wesentliche, was im Alltag untergeht.

24 Tage

bis

zur Entscheidung

Epilog

Es war ein stressiger Tag in der Firma. Ich komme gerade nach Hause. Essen war heute mal wieder Nebensache. Mal wieder, muss ich gestehen. Mein Chef Paulus scheucht seine Vorzimmerdame Sarah und mich von A nach B. Sie ist nicht nur meine Kollegin, sondern eine sehr gute Freundin für mich. Es war nicht immer so. Paulus war mal anders zu mir. Seit sein Cousin Johannes vor einen Jahr plötzlich verschwunden war, ist Paulus mein Vorgesetzter. Ich weiß nicht was passiert ist, aber nach Weihnachten teilte mein neuer selbst ernannter Chef mit, dass sein Cousin seit Heiligabend auf und davon ist. Glauben kann ich das immer noch nicht. Johannes war nicht so. Er war sehr Pflichtbewusst. Jedenfalls ist jeder Tag eine Herausforderung und es ist stressiger geworden. Vielleicht liegt es auch daran, dass Paulus jetzt alles in der Firma machen muss. Samuel, sein Bruder, will erst zu Ende studieren. Und ich? Johannes war sehr streng zu mir und hat mich an den Tag auch richtig runter gemacht, aber ich habe das Gefühl, da steckt was anderes dahinter. Meine Kollegin Sarah, die in meinen Büro sitzt, behauptete damals sogar, dass Johannes mich nur so schlecht behandelt hätte, weil er mich mag.  Ich mochte ihn auch, trotz dass er so streng war. Seine Augen sagten was anderes. Warum denke ich jetzt darüber nach? Johannes und ich wären nie ein Paar geworden, aber ich habe es mir immer gewünscht. Sein Verschwinden ist doch Antwort genug. Ich wische meine Gedanken weg und gehe in die Küche, um mir etwas zu essen machen. Pizza wäre nicht schlecht. Zum Kochen habe ich heute überhaupt keine Lust. Also hole ich mir eine Tiefkühlpizza aus den Gefrierschrank, stelle den Backofen an und schiebe nach zehn Minuten die Pizza rein. Mein Telefon klingelt. Wo ist mein Schnurlostelefon? Auf der Couch bestimmt. Ich renne da hin und nehme ab.

„Florentine Liebling“

„Hallo Liebling! Hier ist Paulus!

Verdammt verfolgt mich meine Arbeit?  Was will mein Chef von mir? Ständig ruft er mich an und immer sagt er zu mir Liebling. Ich verdrehe meine Augen und denke mal wieder, warum können meine Eltern keinen anderen Nachnamen haben.

„Habe ich nicht alles erledigt?“, frage ich.

„Doch, doch. Ich wollte nur mitteilen, dass dein neuer Chef morgen noch nicht im Büro ist. Er hat angerufen, weil sein Flieger nicht startet.“

„Okay, danke“, erwidere ich.

Das war auch so ein Thema. Warum bekomme ich nach einen Jahr einen neuen Vorgesetzten? Haben sie alle schon Johannes abgeschrieben? Okay, er war grässlich zu mir, aber zu meinen Kollegen immer freundlich. Eindeutig, er mag mich nicht. Dafür hat Paulus mich bis vor einen Jahr in Beschlag genommen. Immer wieder hat er mir schöne Augen gemacht.

„Bist du noch da?“, kommt aus den Hörer.

„Ja, ich bin noch da. Können wir morgen weitersprechen? Mein Abendessen ruft nach mir.“

„Soll ich vorbeikommen?“

„Nein Paulus! Es reicht nur für mich.“

„Dann bis morgen.“

„Ja, bis morgen“, erwidere ich und lege auf.

Anschließend gehe ich in die Küche, hole die Pizza aus den Ofen, nehme mein Buch und gehe ins Wohnzimmer. Die Lektüre ist interessant geschrieben, aber ich weiß nicht, wer mir es letzte Woche vor die Tür gelegt hat. Ich setze mich aufs Sofa, stelle meine Pizza auf den Tisch und fange an zu lesen.

Nach zwei Stunden bin ich auf der vorletzten Seite angekommen. Meine Pizza ist mittlerweile kalt geworden, aber ich muss wissen, welches Problem hat Jackolus? Es ist total spannend. Welches Geheimnis hat, was er nicht preisgeben kann? Die Geschichte erinnert mich ein bisschen an Peter Pan, aber da hatte Jack keine Gewissensbisse.

„Jackolus, du muss zeigen wie böse du bist“, sagt die Hexe Iva zu ihn.

„Iva, ich weiß nicht was los ist. Irgendwie fühlt sich das hier falsch an.“

„Wie meinst du das?“

„Ich habe ja gerne, du weißt schon, gelesen. Aber ich bin doch nicht wie Jack. So skrupellos wie er. Peter war der Gute im Buch und Jack der Böse. Ich finde, es einfach nicht richtig.“

„Vielleicht willst du wieder in deine Welt zurück?“

„In meine Welt? Was meinst du?“

„Jackolus, du erinnerst dich nicht?“

„Nein, woran soll ich mich erinnern?“

„Warum du hier gelandet bist?“

„Nein, sag es mir!“

Jackolus grübelt nach. Was wollte ihn Iva sagen? Er ist schon seit kleines Kind hier gestrandet. Die Hexe redet Blödsinn. Plötzlich taucht Piet und Fieke auf.

„Hey Jackolus! Kämpf gegen mich.“

„Warum sollte ich es tun?“

„Das tust du doch immer?“

„Jackolus will nicht mehr?“

„Wieso?“, will Fieke wissen.

„Ich glaube, er spürt, dass er nicht hier hingehört.“

„Ist das so?“, fragt Piet.

„Keine Ahnung! Es fühlt sich hier falsch an. Ich will nicht der böse sein.“

Dann erzählt Iva eine Geschichte. Die drei hören genau zu. Jackolus war am Heiligabend auf jemand sauer und wie in der Geschichte, die Geister die ich rief, sollte sich das den Abend ändern. Er hatte einen Plan. Jackolus baute in der realen Welt einen Unfall und weiß nicht mehr, wer er ist. Keiner hat ihn gesucht. Vielleicht ist es Zeit, wieder in sein Leben zu gehen.

„Was heißt das Iva? Bin ich deswegen hier?“

„Tja, ich glaube der Jackolus der vorher hier war, meinte wohl mit dir zu tauschen. Solange du schläfst, kann er sein Unwesen treiben.“

„Wie komme ich dahin?“

„Du kannst gehen, aber nicht als die Person, die im Bett liegt. Du muss eine andere Person sein, um deine Probleme in deinen alten Leben zu lösen.“

„Was heißt das? Wie kann ich sie lösen?“

„Es gibt nur eine Person, die dein Leben ändern kann. Du weißt auch wer, dein Cousin wollte es verhindern. Aber ich weiß, dass er sein Ziel wieder aufgenommen hat. Du springst in eine Rolle, die du kennst, aber nicht als die Person, die du bist. Finde den Menschen, der dir helfen kann.“

„Wer ist es?“

„Du weißt es. Ein kleiner Tipp von mir: Vergeigt es nicht.“

Und jetzt? Das Buch ist zu Ende. So ein Mist. Warum lassen manche Autoren das Ende offen? Ich lege die Lektüre zur Seite und gehe ins Bett.

Tag 1

„Feierabend“, ruft Sarah.

„Ja, ich bin gleich fertig.“

Schnell packe ich meine Sachen zusammen, damit wir unser Weihnachtsessen mit Merle und Neele starten können. Wir gehen zum Italiener um die Ecke. Zum Glück ist Paulus und unsere Kollege aus der Buchhaltung in einer Besprechung außer Haus. Als wir im Restaurant ankommen, werden wir an unseren Tisch geleitet. Antonio, Dorothee, Lucie und Ronald aus dem Rechnungswesen sitzen schon da. Wir begrüßen sie kurz und setzen uns zu Ihnen. War ja klar, dass Sarah, die auch mit einplant. Wir unterhalten uns. Ich stehe kurz auf, um frische Luft zu schnappen. Sarah folgt mir.

„Ich weiß, dass du Antonio und Lucie aus den Weg gehst. Besonders weil sie dich letztes Jahr wegen Johannes angegiftet haben. Die beiden kamen ja super mit ihn aus. Ich verstehe immer noch nicht, warum sie dir die Schuld für sein Verschwinden geben.“

„Sarah! Kein Wort bitte.“

„Der Typ stand auf dich. Jeder hat es gewusst. Aber du? Du hast ihn ignoriert und hast mit Paulus geflirtet.“

„Habe ich nicht.“

„Doch hast du. Ich verstehe schon, warum Johannes dich so behandelt hat.“

„Höre mit den Blödsinn auf. Er war mein Vorgesetzter. Es gibt eine Regel im Unternehmen. Du weißt es. Paulus hat mich damals genervt. Ich wollte einfach nicht, das alle glauben, ich würde Johannes mögen. Deswegen bin ich auf seine Sprüche eingegangen.“

„Du mochtest Johannes?“

„Ja, irgendwie schon. Er hatte auch seine gute Seiten bis er an mir rumgenörgelt hat.“

„Stimmt, erst war es ganz schön harmonisch und auf einmal….“

„Ja, aber ich weiß nicht warum. Wir verstanden uns gut und waren ein Team.“

„Ich sage dir Johannes stand auf dich.“

„Du schon wieder. Lass mal deine Theorie stecken. Du sieht Flöhe husten.“

„Okay, okay! Lass uns wieder zu den anderen gehen.“

Nach unseren Gespräch gehen wir zum Tisch. Plötzlich tauchen Paulus und Hein  am Tisch auf. Sie setzen sich zu uns. Paulus macht Annährungsversuche. Auf einmal starrt er hinter mich. Ich drehe mich um und das sitzt ein Typ allein am Tisch. Mein Vorgesetzter geht zu ihn rüber und redet mit ihn. Dann kommen beide rüber zu unseren Tisch.

„Darf ich vorstellen? Das ist Jakob Prinz. Er wird mich unterstützen. Jakob, darf ich dir deine Assistentin vorstellen? Das ist Florentine. Neben ihr sitzt Sarah, sie assistiert mir“, teilt er mit und stellt die anderen vor.  Mein neuer Vorgesetzter gibt mir die Hand und sagt: „Auf gute Zusammenarbeit.“

Als sich unsere Hände berühren, durch zuckt mich ein Kribbeln und unsere Augen treffen sich. Sarah holt mich mit einen Rippenstoß wieder in das hier und jetzt. Jakob setzt sich. Immer wieder blickt er zu mir und hört nebenbei Paulus zu. Meine Freundin und Kollegin Sarah beugt sich zu mir rüber und flüstert: „Jakob ist ganz nett? Warum starrt ihr euch an?“

„Ich weiß nicht, er kommt mir bekannt vor. Als ich in seinen Augen sah, dachte ich für einen kleinen Moment, dass es… . Aber das ist Blödsinn.“

„Was meinst Du Florentine?“

„Er erinnert mich an einen alten Klassenkameraden“, lüge ich. Ich weiß nicht, an wen mich Jakob erinnert. Als wären wir Seelenverwandte. Ich bilde mir wieder was ein. Nach zwei Stunden löst sich die Gruppe auf. Ich bringe Sarah nach Hause. Im Rückspiegel sehe ich, dass Jakob und Paulus an der Straße stehen und reden. Beide sehen meinen Auto nach.

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