Der nächste Tag
Ich wache auf und Juliane ist nicht da. Verdammt. Wo ist sie? Ich sehe auf die Uhr und es ist halb acht. Dann gehe ich ins Bad und mache mich frisch. Kurze Zeit später gehe ich nach unten in den Frühstücksraum und sehe Juliane mit Frederik reden. Er hat ihr schon genug Kummer gebracht und ich gehe zu Ihnen hin. „Frederik. Reicht es nicht, das Du Juliane die Hölle heiß gemacht hat?“ Juliane nimmt meine Hand. „Nein. Ich habe Frederik angerufen. Schatz. Es war nur ein Mistverständnis. Ich will Frederik nicht anzeigen. Aber erst jetzt weiss ich genau, was ich an Dir habe. Du hast genauso wie ich gedacht, dass wir auf den Video sind. Waren wir nicht. Setz Dich.“ Dann setze ich mich zu Ihnen. Eine Frau kommt auf uns zu und setzt sich. Ich und Frederik starren sie an. „Wer sind sie?“ „Die den ganzen Schamassel versucht hat?“ „Lana?“, fragt Frederik. „Ja. Sorry Juliane. So würde ich heute auch aussehen. Wäre der Unfall nicht gewesen.“ „Was ist passiert?“ „Ich war mit einen Mark zusammen. Auf der Party habe ich Valentin gesehen. Da sind mir die Sicherungen durch gebrannt. Ich wusste nicht wo Frederik ist. Er ist aus Berlin weggezogen. Mit Frederik konnte ich über so vieles Reden. Valentin war damals ganz schön oberflächlich. Frederik hat mich immer wieder aufgefangen. Erst als ich mit Mark zusammen war, ist mir bewusst geworden. Ich habe Valentin geliebt, aber wir waren nicht für einander bestimmt. Da hatte ich eine Nacht was mit Frederik und mir war klar. Wenn ich einen Menschen wirklich liebe, dann gehe ich nicht mit jemand anders ins Bett. Bloß Frederik ist nicht mehr da gewesen. Ich war noch ein paar Monate in Berlin bevor ich nach Hannover ging. Es gibt ein Geheimnis, das keiner kennt. In Hannover wusste ich, ich muss es Frederik anvertrauen. Durch Zufall habe ich erfahren, wo er ist. Als ich dann Valentin gesehen habe, wusste ich Mark darf es auch nie erfahren?“ „Was? Warum bist Du nicht zu mir gekommen?“ „Ich sah anders aus und dann musste ich mich noch um jemand kümmern?“ „Um wen musstet Du Dich kümmern?“ „Um mein Geheimnis.“ „Welches Geheimnis?“, will ich wissen. „Frederik. Du warst damals weg. Ich konnte Dir nicht sagen, dass wir Eltern werden. Sorry. Erst in Hannover wurde mir was bewusst. Mit Valentin lief schon lange nichts mehr. Die meisten Videos haben wir gestellt, weil Valentin meinte, das wäre toll. Du hast mir zu gehört. Ich war nicht zu betrunken. Den Abend habe ich gemerkt, dass Du ein wunderbarer Junge. Am nächsten Tag warst Du weg und meine Eltern schicken mich nach meiner Tante nach München als sie wussten, was mit mir los war. Als ich zurückkam, hatte ich einen fürchterlichen Streit. Mein Kind war bei meiner Tante. Du warst nicht da. Meine Eltern dachten Valentin wäre der Vater und das wollten sie nicht. Darum sollte es keiner erfahren?“ Frederik nahm sie in die Arme. „Du siehst anders aus, aber ich erkenne Dich trotzdem. Es stimmt. Wir haben ein Kind?“ „Ja, es lebt jetzt bei mir. Nach meiner Ausbildung habe ich es zu mir geholt. Ich wohne jetzt Cuxhaven. Weit weg von meiner Familie.“ „Darf ich mein Kind kennenlernen.“ „Ja.“, haucht sie ihn ins Ohr. Ich höre es aber. „Warum sollte Valentin nicht der Vater sein?“ „Meine Eltern haben herausgefunden, dass Valentin der Sohn von meinen Onkel ist. Alle haben gedacht, sein Vater wäre sein Vater. Das stimmte nicht. Als meine Eltern das durch Zufall rausbekommen haben, wussten meine Eltern nicht wie sie damit umgehen sollten. Dann war ich noch schwanger. Wenn Valentin der Vater wäre, sogar von meinen eigenen Cousin.“ „Wer ist denn jetzt der Vater?“, frage ich. „Frederik.“ „Bist Du Dir da sicher?“, fragt Juliane jetzt. „Hundertprozentig. In den Zeitraum habe ich nur einmal mit Frederik geschlafen. Valentin war damals für zwei Monate in Frankreich. Und die anderen Videos sind Fake. Valentin und ich haben uns einen Spaß damals rausgemacht. Kevin, Lotta, Samuel und Leila haben den Spaß einfach mitgemacht. Sie waren genauso oberflächlich wie mal war. Erst als Valentin in Frankreich war, haben sie mich nicht mehr beachtet. Nur Frederik war für mich da.“ Valentin und Ilona kommen rein. Ilona geht gleich auf Lana zu. Valentin hält Abstand. Dann winkt Ilona ihn zu und er kommt auf uns zu. „Erkennst Du Lana?“ „Du hast Dich verändert Lana?“ „Du auch Valentin.“ „Weisst Du was gut ist?“ „Was?“ „Das wir nicht geheiratet haben und Kinder haben?“ Ilona sieht die Beiden an. „Ilona. Ein Geheimnis habe ich. Meine Eltern haben mir damals was gebeichtet?“ „Was?“ „Bevor wir heiraten, muss Du wissen, Lana ist meine Cousine. Ich bin aus allen Wolken gefallen. Soll ich Dir noch was sagen?“ „Was? “ „Das haben sie mir erst gebeichtet als Lana nach Hannover ging.“ „So spät?“, fragt Lana. Valentin nickt. „Bleiben wir in Kontakt. Wie ich sehe, hast Du Freddie wieder gefunden?“ „Ja, habe ich. Wir gehen jetzt. Familienzusammenführung.“ „Wie Familienzusammenführung.“ „Das erzähle ich Dir ein anderes Mal.“, sagt Lana und grinst. „Frederik?“ „Ja. Valentin.“ „Pass auf meine Cousine auf.“ „Mache ich.“ Dann sind Frederik und Lana verschwunden. Juliane sieht mich an. „Was ist Juli?“ „So ähnlich seid ihr gar nicht. Bloß auf dem Video sieht man Euch nur von der Seite. Da seht ihr wirklich ähnlich aus.“ „Das stimmt Juliane.“, erwidert Ilona. „Ich möchte wissen, wer das Video ins Netz gestellt hat.“ Plötzlich steht Mark hinter uns. „Das kann ich Euch sagen.“ „Wer?“, fragen wir Mark. „Frederik, Valentin, Ilona, ich und Lana waren es nicht. Sondern Jochen.“ „Jochen?“, fragt Ilona. „Ja, er will nicht, dass ihr beiden heiratet?“ „Wie kommt er ans Video?“ „Das weiss nicht. Jedenfalls hat er ganz schön für Aufregung gesorgt.“ „Wer ist Jochen?“, frage ich. „Mein EX.“, sagt Ilona. Weiter erwidert sie noch. „Der hat eine Meise. Er will immer noch, das ich zurück komme.“ „Willst Du das denn oder heiratest Du mich aus Liebe.“ „Das zweite.“, gibt sie als Antwort und küsst Valentin. Dann gehen die Drei weg. Juliane und ich bleiben alleine zurück. „Ganz schön Aufregung, oder.“ „Ja, Phil. Wir haben damals das Video angesehen. Frederik hat gesagt, wir wären während des Videos eingeschlafen. Geküsst haben wir uns schon.“ Dann beuge ich zu ihr. „Ich liebe Dich.“, sage ich ihr und küsse sie dann. „Was machen wir jetzt Phil?“ „Ich bringe Dich hier weg.“ Simon kommt. „Ja, es ist besser. Meinen Vater habe ich informiert. Er erwartet Dich am Montag in der Firma. Bis dahin hat er Euch beiden freigestellt. Sind nur vier Tage. Aber immer hin. Merle wird deinen Job hier zu Ende machen. Sie hat das gleiche gelernt wie Du Juliane. Ihr beide würdet Euch ergänzen. Jen weiss Bescheid. Euch Beiden noch schöne Tage. Komm los mit Euch.“ Ich stehe auf und ziehe Juliane zu mir hoch. „Dann los.“ Schon sind wir weg.