Julianes Wohnung
Früh morgens klingelt es an meiner Tür. Ich sehe auf die Uhr. Es ist erst fünf Uhr. Das Klingeln hört nicht auf und dann stehe ich auf. Nicht das meine Nachbarn geweckt werden. Super. Ich habe ja eine Sprechanlage. Erstmal hören, wer mich so früh stört. Hoffentlich nicht Frederik. Vielleicht hat Jen Stress mit Matti. „Ja. Wer stört so früh.“ „Ich.“ „Wer ich?“ „Phil.“ Was will Philipp hier? Na gut, wenn er so früh gekommen ist, muss es wichtig sein. Wer weiss was er mir erzählen will. Vielleicht das er sich mit mir geirrt hat. Vielleicht können wir ja doch Freunde bleiben. Dann drücke ich auf den Knopf. „Komm hoch. Ich mache die Tür auf. Komm einfach rein.“ Boah ist mir übel. Der nächste Weg führt mich ins Bad. „Juliane.“ „Ja, ich komme gleich. Geh schon mal in die Küche.“ Kurze Zeit später stehe ich in der Küche. „Was machst Du hier?“ Phil will mich küssen. „Lieber nicht.“ „Warum?“ „Wir haben bis jetzt immer noch nicht geklärt, was das ist mit uns.“ „Darf ich Dich als Freund umarmen bis wir das geklärt haben.& Als Freund. Gut. Dann sind wir halt Freunde. Was soll das heissen, bis wir es geklärt haben. Nein, er sollte mich nicht umarmen. Nicht dass er sich noch ansteckt. „Nein. Ich habe mir einen Virus eingefangen.“ Phil zieht mich an sich ran. „Das ist mir jetzt egal.“ „Sorry. Ich muss mal.“ Schon bin ich in mal wieder im Bad verschwunden. „Hört sich wirklich schrecklich an. Du solltest das untersuchen lassen.“ Als ich die Badezimmer öffne, steht er vor mir. „Ich rufe in der Firma an und sage, dass Du krank bist. Du legst Dich ins Bett und ich pflege Dich.“ „Du?“ „Ja, ich. Was dagegen?“ „Hast Du nichts Besseres zu tun?“ „Nein. Also leg Dich hin.“ Mir bleibt nichts anderes übrig und sage: „Ja wohl Chef.“ Phil grinst und ich lege mich ins Bett. Er denkt mich zu. Gegen sechs Uhr höre ich wie Phil in der Firma anruft und sagt, dass ich nicht komme. Die nächsten Tage pflegt mich Phil. Morgens ist mir immer total übel und im Laufe des Tages geht es mir super. Wir führen lange Gespräche. Er sagt mir immer wieder, dass es ernst meint. Phil hätte auch mit seinen Onkel und seinen Vater geredet. Sie auch in seine Pläne mit einbezogen. Jetzt würde es nur noch an mir liegen. Philipp kümmert sich rührend um mich. Aber irgendwie ist das merkwürdig. Mir ist nur morgens üben. Nachmittags geht es mir immer wieder gut. Manchmal unternehmen wir auch was. Phil hat in der Firma gesagt, dass er mich für Außen Einsätze beim Kunden brauchen würde. Jedenfalls ruft mich Jen jeden Abend an und heute will sie sogar mit Matti vorbei kommen. Phil und Simon haben keine Probleme damit, dass die Beiden ein Paar sind. Simon will heute Abend auch kommen. Phil ist gerade einkaufen. Ich setze mich auf die Terrasse und sehe in die Ferne. Irgendwie schön. Wenn sich das mit Phil einrenkt, wäre das Leben perfekt. Irgendwie traue ich den Frieden nicht. Es klingelt. Ich gehe an die Türsprechanlage. „Phil hast Du den Schlüssel vergessen.“ „Ich bin nicht Phil.“ Shit. Das ist Frederik. „Was willst Du von mir?“ „Mit Dir reden, was sonst.“ „Ich will aber nicht mit Dir reden.“ Dann höre ich die Stimme von Simon. „Was wollen sie von meiner Angestellten? Erst beleidigen und dann auflauern.“ „Ich will nur mit ihr reden. Ist das verboten?“ „Ja. Es wäre schön, wenn sie Familienmitglieder von mir nicht belästigen.“ „Wie Familienmitglieder?“ „Juliane hört schon das ganze Leben zu unserer Familie. Wir sind nur befreundet, aber es wir haben sie immer als Familienmitglied angesehen. Sie ist sogar schon mit meinen Cousin verlobt.“ „So so. Und dann macht sie sich an andere Kerle ran.“ „Wie meinen sie das? An andere Kerle?“ „Kevin hat gesagt, er hat sie flachgelegt. Also ist sie Freiwild.“ Was ist das denn? Phil kommt. „Hallo Leute.“ Er muss wohl Frederik sehen. „Was machen sie?“ „Er behauptet, dass Juliane mit Kevin geschlafen hätte. Sie wäre Freiwild?“ „Wenn sie keine Anzeige wegen Verleumdung haben möchten, dann verschwinden sie.“ Dann höre ich nur lauten Tumult. Was ist da unten los. Ich renne runter und sehe wie sich Frederik entfernt. Phil kommt auf mich zu. „Egal was der Typ sagt, ich weiss es besser. Wir werden alles in die Wege leiten, dass Du wo anders wohnst. Nicht das er Dich belästigt, wenn ich in Hamburg bin.“ „Wie Du muss nach Hamburg?“ „Noch nicht heute. Aber Anfang nächster Woche. Du muss Jen noch ein bisschen unter die Arme greifen. Meinst Du schaffst das?“ Ich nicke und wir drei gehen hoch in die Wohnung.