Teil 38

Neue Umgebung

Ich werde von meinen Kollegen nett empfangen. Sie zeigen mir meinen Arbeitsplatz. Mein Kollegin Jen zeigt mir alles. „Wir können uns duzen. Aber nur wenn Du es möchtest.“ „Ja. Ich heiße Juliane.“ „Ich heiße Jenna. Alle nennen mich nur Jen.“ „Kommst Du von ihr? Der Name ist so ungewöhnlich?“ „Ja. Meine Mutter ist Amerikanerin und mein Vater ist Deutscher. Die ersten Jahre haben wir in Amerika gelebt. Dann hat mein Vater in Deutschland einen Job bekommen und wir sind hier hergezogen. Mein Bruder John studiert hier BWL. Und Du?“ „Ich komme gebürtig aus Schaumburg. Damals sind meine Freundin und ich nach Hannover gezogen. Wir sind in der gleichen Firma angefangen. Wenn es mir in Hannover zu viel wird, fahre ich in die Einliegerwohnung, die im Haus meiner Eltern liegt.“ „Auch in Hannover?“ „Nein. Wir wohnen im Landkreis Schaumburg. Ich bin halt ein Dorfkind.“ Jen schmunzelt. „Das sagt unser Kollege Matti auch.“ „Wieso auch.“ „Ja, er kommt aus einen kleinen Kaff nähe Hamburg. Frag mich nicht wie es heisst.“ Es klopft an die Tür. „Moin.“ „Moin. Matti. Darf ich Dir vorstellen. Das ist Juliane. Unsere neue Kollegin.“ „Hallo schöne Frau.“ Jen wirft ihn giftige Blicke zu. „Schon gut Jenna. Heute Abend Treff?“ „Ja, Juliane kommt auch mit.“ „Wohin?“, frage ich. „Wir und ein paar Freunde gehen Bowlen.“ „Okay.“ Vielleicht komme auf andere Gedanken und denke nicht so viel über Phil nach. Ihn zu sagen, dass meine Gefühle sich ihn gegenüber verändert haben, war schwer für mich. Ich liebe ihn doch. Aber sein Onkel hat mir wörtlich die Pistole auf die Brust gesetzt. „Worüber denkst Du nach?“, fragt mich Jen. Ich habe gar nicht bemerkt, das Matti weg gegangen ist. „Ich habe nur über jemand nachgedacht, der mir mal was bedeutet hat.“ „Erzähl.“ „Nicht jetzt. Vielleicht ein anderes Mal.“ „Wir haben noch Zeit. Erstmal bist zu für vier Wochen hier. Wenn wir Glück haben, behalten wir Dich noch vier Wochen länger.“ „Moment. Das war nicht abgesprochen.“ „Juliane. Wir brauchen momentan jeden Mann. Wir wissen nicht, wie lange Herr Hauser ausfällt. Erstmal für vier Wochen hat man uns gesagt. Deine Kollegin hat es verschuldet.“ „Was verschuldet?“ „Das Herr Hauser krank wurde.“ „Wie soll ich das verstehen?“ „Susanne… Ich komme nicht auf den Nachnamen. Sie hat viele Sachen, die Herr Hauser vorbereitet hat, ihren Kunden präsentiert. Es hat ihn fertig gemacht.“ „Oh. Mann. Susanne. Sie zerstört alles.“ Danach arbeiten wir bis siebzehn Uhr und bringen dann meinen Sachen in die Wohnung. Anschließend fahren wir zum Bowling Center. Matti und einige Freunde von ihnen sind da. Sie stellten sich als Stella, Stefan, Mirja, Marius und Frederik vor. Es wird ein lustiger Abend. Ich bemerke auch, das Matti und Jen sich verliebt ansehen. Verdammt. Ein Liebespaar. Jen kommt auf mich zu. „Ihr seid ein Liebespaar?“ „Pst. Das darf sonst keiner wissen.“ „Warum hast Du mich mitgenommen, wenn es keiner wissen darf.“ „Weil ich gehört habe, das Du was mit den Chef gehabt hast.“ „Wer sagt das?“ „Jörn und ich haben telefoniert. Wir wussten ja nicht, wen sie uns aus der Zentrale schicken. Dabei ist es ihn rausgerutscht.“ „Ja. Das stimmt. Es sollte auch keiner wissen. Aber es ist vorbei. Ich will ihn einfach nicht mehr sehen.“ „Chefs sind anstrengend.“ Ich nicke. Spätabends gehen wir nach Hause. Jen hat mir noch versprochen, das kleine Geheimnis für sich zu behalten.

Zwei Wochen Später

Ich bin jetzt zwei Wochen in der Firma. Plötzlich klingelt mein Telefon. Mein Chef bittet mich in sein Büro zu kommen. Mist. Habe ich was falsch gemacht. Er hat sich so ernst angehört. Ich klopfe rein und höre ein „Herein.“ Dann gehe ich in Zimmer. Herr Förster geht und sehe dann Phil. „Ich rufe sie, wenn ich sie brauche. Aber das ist eine verzwickte Sache. Nur Frau Früh kann ihr helfen.“ Herr Förster nickt und geht. „Was willst Du hier Phil?“ „Die Wahrheit?“ „Was meinst Du? Welche Wahrheit?“ „Liebst Du mich noch?“ Ich schlucke. Lügen und Wahrheit sagen. Dann senke ich meine Augen und sage sehr bestimmt. „Nein ich liebe Dich nicht mehr.“ „Lüge. Sag es mir in die Augen.“ Phil steht direkt vor mir und ich sehe ihn in die Augen. „Sag es nochmal.“ Verdammt ich kann ihn nicht anlügen. „Ich…“ „Was Juliane?“ „Verdammt Phil. Ich liebe Dich. Aber wir dürfen es nicht. Du bist mein Chef.“ „Nicht mehr.“ „Wie nicht mehr.“ „Du unterstehst jetzt Simon. Ich unterstütze ihn nur.“ „Nein. Dein Onkel habe ich versprochen, das ich die Finger von Dir lasse.“ „Hast Du das? Mein Onkel kennt jetzt die ganze Geschichte.“ „Nein. Phil. Für mich steht fest. Ich muss über Dich hinweg kommen.“ Dann tritt er näher und küsst mich. Ich stoße ihn weg. „Juliane. Ich liebe Dich und lasse Dich nicht wieder gehen.“ „Phil lass uns Freunde sein. Heute ist Bowlingabend mit Jen und Matti.“ Phil nickt. „Dann reden wir.“ Ich nicke.

Bowling

Jen und ich holen Phil ab. Wir fahren gemeinsam zur Bowlingbahn. Matti kommt auf uns zu und umarmt uns. Phil sieht er skeptisch an. Frederik rückt mir wieder auf die Pelle. Wie oft habe ich gesagt, dass er mich in Ruhe lassen soll. Jedenfalls wird der Abend total chaotisch. Zu guter Letzt haut Philipp wütend ab. Frederik grinst über das ganze Gesicht. Jen sieht mich mitleidig an und Matti versteht gar nichts mehr. Er will mich unbedingt mit Frederik verkuppeln. Spätabends bringt mich Frederik heim. Matti und Jen wollten noch eine Kneipentour machen. Vor dem Haus küsst er mich. Aus meinen Augenwinkeln heraus sehe ich, dass Phil es sieht. Er braust ab. Ich stoße Frederik weg. „Erst schöne Augen machen und dann einen anderen Typ anschmachten.“ „Frederik. Ich will nichts von Dir. Ich liebe den anderen Typ schon sehr lange.“ Frederik steigt ins Auto und fährt schnell los. Ich versuche Phil telefonisch zu erreichen. Aber er nimmt nicht ab. So ein verdammter Mist.

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