Teil 37

Das reinste Gefühlchaos

Ich bin wieder in Hannover. Juliane ist noch nicht wieder in der Firma. Mir haben sie erzählt, dass sie Montag wieder kommt. Die ganze Woche lief wie das reinste Gefühlchaos auf Dauerstrom. Es gab Gerüchte und keiner wusste, wer das erzählt hatte. Juliane hätte was mit Markus. Einer sagte mit Jörn. Manchmal müssen sie sich auch wohl über mich unterhalten haben. Immer wenn ich auf die Gruppe dazu kam, waren sie plötzlich stumm. Ich weiss ja selber nicht, was das mit Juliane ist. Hat sie wirklich was mit Jörn oder Markus? Vielleicht auch mit unseren Finanzbuchhalter. Hat sie uns alle an der Nase rumgeführt. Ich kann es nicht glauben. Das ganze Wochenende habe ich mir Gedanken gemacht. Jetzt ist es Montagmorgen und bin auf den Weg in mein Büro. Dabei laufe ich Jörn in die Arme. „Guten Morgen Jörn.“ „Morgen Chef.“ Jörn geht weiter. „Jörn.“ Er dreht sich um. „Ja.“ „Kommst Du mal mit in mein Büro?“ „Wieso? Du glaubst doch auch den Gerüchten?“ Glaube ich an die Gerüchte in der Firma? Und glaube ich auch daran. Klar setze ich mich mit den Gedanken auseinander. Irgendwie habe ich das Gefühl irgendwas stimmt nicht.“ „Jetzt komm.“ Jörn folgt mir und ich schliesse nach ihm die Tür. „Also was ist los Jörn. Welchen Gerüchten soll ich glauben?“ „Phil. Das ist nicht so einfach.“ „Fange einfach mal an.“ „Also. Es geht ein Gerücht um, das Juliane nur wegen einen Grund mit Dir geschlafen hätte.“ „Welchen?“ „Das sie den Job von Susanne erhalten hat und ich nur den Job bekommen habe, weil ich was mit ihr angefangen habe. Juliane hätte mir das Geheimnis verraten und ich setze sie unter Druck.“ Ich sehe Jörn an und schüttle den Kopf. „So ein Quatsch. Ihr beide seid wirklich gut. Für den Job war ihr eh vorgesehen, wenn sie Susanne was nachweisen konnten. Ich habe doch vorgeschlagen, das ihr den Job gemeinsam machen sollte. Aber das war alles bevor wir in Hamburg auf den Seminar waren.“ Jörn sieht mich an. „Ist das dein Ernst?“ „Ja. Ich wollte Euch beiden die Möglichkeit geben. Meinen Onkel habe ich gesagt, dann würden solche Fehler wie bei Susanne viel eher auffallen.“ „Aber warum sagt dein Onkel, dass ich die Abteilung leiten soll und Juliane in das Zweitunternehmen schicken will. Er glaubt den Gerüchten.“ Jetzt starre ich ihn an. „Wie bitte. Das kläre ich jetzt mit Alfred. Du gehst in euer Büro. Ich komme gleich.“ Jörn geht in sein Büro und ich nach meinen Onkel. Im Sekretariat kommt mir Juliane entgegen und läuft an mir vorbei. „Juliane.“ Sie dreht sich um und sagt: „Hallo.“ Dann geht Juliane weiter. „Warte.“ Dann dreht sich Juli zu mir um. „Was willst Du von mir?“, erwidert sie sauer. „Mit Dir reden.“ „Worüber?“ „Über….“ „Über was?“ Die Sekretärin von meinen Onkel wird hellhörig. „Es ist alles Quatsch. Du hast den Job bekommen, weil Du und Jörn gut seid. Nicht über so einen anderen Mist.“ Onkel Alfred kommt zu uns. „Hallo Phil. Bitte komm in mein Büro. Frau Früh wir haben alles besprochen.“ Juliane nickt und geht. „Warte.“ Sie dreht sich nicht mehr um. „Was ist hier los?“, will ich von meinen Onkel wissen. „Komm rein.“ Ich folge ihn und er schließt die Tür hinter mir zu. „Stimmt das?“ „Was?“ „Das Du und Frau Früh ein Verhältnis habt.“ Ich sehe meinen Onkel abergläubisch an. Verhältnis kann man wirklich nicht zu sagen. Eher eine Beziehung mit Fortsetzung. Nach kurzer Überlegung antworte ich ihn. „Verhältnis. Nein. Nur eine Beziehung. Verdammt ich will sie heiraten.“ Alfred sieht mich an. „Ich dachte, das wäre ein Scherz als Simon das zu mir sagte. Das geht nicht.“ „Warum nicht?“ „Weil ich sowas in der Firma nicht dulde. Frau Früh wird für die nächsten Wochen in unseren Zweitwerk arbeiten.“ „Wieso?“ „Die Gerüchteküche brodelt mir hier zu viel. Sie sagen alle, das sie Dich verarscht hat und mit Jörn was angefangen hat.“ „Das ist nicht wahr.“ „Weisst Du es? Sie war ein Woche weg.“ „Ja, bei ihren Großeltern.“ Mein Onkel starrt mich an. „Glaubst Du ihr das?“ „Wieso soll ich ihr das glauben, wenn ich es weiss. Ich war da. Ihre Eltern habe ich auch besucht. Deine Tochter ist mit ihren Bruder liiert. Ganz ehrlich. Du kennst die Familie schon lange. Aber Dich interessiert es ja nicht. Juliane und ich gehören zusammen. Schon sehr lange. Ich kenne sie schon seit sie ein Kind ist. Frage deine Mutter.“ „Wie?“ „Onkel Alfred frag sie einfach.“ Dann renne ich zu Tür und öffne sie. Anschließend knalle ich die Tür hinter mir zu. Onkel Alfred Sekretärin Marianne sieht erschrocken hoch. „Alles klar bei Ihnen?“ „Ja.“, sagte ich wütend. Dann gehe ich ins Jörns Büro. Juliane packt ihre Sachen. „Jörn. Lässt Du mich kurz mit ihr alleine?“ Jörn nickt und geht. „Was willst Du Phil? Es ist alles gesagt.“ „Nein, ist es nicht. Ich habe Dich nicht verarscht. Du bist es, die ich heiraten möchte. Nicht die Oberzicke aus Hamburg.“ Juliane dreht sich zu mir um. „Es ist zu spät Phil.“ „Wozu?“ „Ich kann es nicht.“ „Was kannst Du nicht?“ „Wir haben keine Zukunft. Dein Onkel hat mich vor die Wahl gestellt. Ganz ehrlich. Ich brauche diesen Job um Karriere zu starten und nicht das Püppchen an deiner Seite. Dein Onkel hat Recht und gegen das Gerücht mit Jörn müssen wir auch was tun. Ich bin erst mal weg. Du wirst sehen. In vier Wochen sieht alles aus.“ „Nein, das wird es nicht. Meine Gefühle werden sich nicht ändern.“ „Meine Gefühle haben sich schon geändert.“ „Du lügst.“ „Nein.“ Jörn kommt rein. „Soll ich Dich zum Zug bringen.“ „Nein, Jörn. Ole holt mich ab.“ Dann zischt sie ab. Jörn und ich stehen im Raum. „Sag mal, warum ist das bei Euch so verkorkst?“ „Keine Ahnung Jörn.“ „Danke übrigens.“ „Wofür?“ „Das Du im Sekretariat gesagt hast, ich und Juliane hätten den Job bekommen, weil wir gut sind. Das es schon eher feststand.“ „Marianne hat geplaudert.“ „Ja, Du kennst doch Marianne. Sie erzählt schnell weiter.“ „Dann hat es ja funktioniert. Aber leider nicht bei Juliane.“ „Phil. In vier Wochen werden eure Gefühle sich nicht ändern.“ „Sie liebt mich doch nicht. Hat sie doch gesagt.“ Jörn sieht mich an. „Hat sie das gesagt. Ganz ehrlich. Juliane liebt Dich. Deshalb macht sie das alles mit. Dein Onkel hat sie unter Druck gesetzt.“ „Was meinst Du damit?“ „Du hast nicht mal bemerkt, wie sie Dich ansieht. Das sieht ein Blinder. Sie will bloß nicht die Freundin von Chef sein. Juliane will zeigen, dass sie es kann. Sonst hätte sie die Stelle im Zweitwerk nicht angenommen Sie hat sogar deinen Onkel versichert, dass sie nichts mit Kollegen anfängt und sich von Dir fernhält. Es fällt ihr schwer. Ich glaube, sie hofft, das in vier Wochen Du sie vergisst.“ „Bist Du sicher?“ „Ja, das hat sie vorhin gesagt. Sie will Dir nicht im Weg stehen.“ Mist. Ich versuche Juliane noch zu erreichen. Leider schaffe ich es nicht. Meine Gefühle fahren Achterbahn. Soll ich es Jörn glauben?

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