Teil 13

Montagmorgen

Am Montagmorgen gehe ich in mein Büro. Das Telefon klingelt. Warum klingelt heute ständig das Telefon. Erst heute Morgen zu Hause und jetzt hier. Ich gehe schnell zum Telefon und als ich abnehme, ist keiner dran. Typisch. Können die nicht länger warten. Plötzlich wird die Tür aufgerissen und mein Onkel steht wütend in der Tür. „Morgen Onkel Alfred.“ „Morgen.“, knurrt er zurück. „Ist was passiert, das Du sauer auf mich bist.“ „Ja.“ „Und was?“ „Hast Du eine Angestellte von geküsst?“ Woher weisst er das denn. Soll ich ihm die Wahrheit sagen oder nicht. Besser ich sage meinem Onkel die Wahrheit. „Was ist Philipp? Hat es Dir die Sprache verschlagen? Oder ist das eine Gerücht?“, fragt er jetzt. „Es ist kein Gerücht. Ich habe eine Angestellte geküsst. Ist das jetzt so schlimm?“ „Wie man es nimmt. Eigentlich wollte ich sie befördern, aber so sieht es aus als ob sie es über Dich geschafft hätte.“, sagt er jetzt ruhiger. „Moment. Du willst Juliane befördern?“ „Ja. Eigentlich. Ich muss aber erst herausfinden, wer Informationen über die Firma ausplaudert. Bei Juliane kann ich es mir nicht vorstellen. Ellas Vater legt die Hand für sie ins Feuer.“ „Erstmal. Ich habe nur Juliane geküsst, weil Ole meinte, es wäre mein Job.“ „Ole? Maries Freund. Was hat er mit Juliane zu tun?“ „Juliane und Finn Ole gehören zu einer Familie. Das wusste ich bis Samstag auch nicht. Ich dachte Ole wäre ihr Freund.“ „Warum ist es jetzt dein Job?“ „Also Markus. Wie soll ich es sagen? Früher hat man gesagt, er würde das Mädchen anbaggern. Man kann auch sagen, er will was von ihr? Juliane hat kein Interesse und Ole hat immer dann ihren Freund gespielt. Ich wäre ja ihr Chef, bei ihn wäre es wegen seiner Freundin unglaubwürdig.“ Na, gut es ist nicht die ganze Wahrheit. Besser eine Notlüge erzählen als zu sagen, was auf Sylt passiert war. „Okay. Zu welchen Verhältnis stehen die Beiden jetzt zueinander?“ „Geschwister. Markus weiss es aber nicht. Ole meint, ich würde es glaubhafter rüberbringen. Besonders weil ich sie schon über zwanzig Jahre kenne.“ „Du kennst Juliane schon länger.“ „Ja, auch Marlene. Ella hat uns Fotos gezeigt.“ Mein Onkel hat sich beruhigt und schluckt die Geschichte. „Übrigens. Mein Motto ist das auch. Fange nie was mit Angestellten an. Onkel Alfred. Es war nur eine Hilfe.“ „Schon gut Phil.“ „Hast Du schon einen Verdacht, wer es sein könnte?“ „Susanne, John oder Markus. Janne und Juliane schliesse ich aus. Jörn auch. Jannes Eltern kenne ich von der Schule und Jörns Vater ist ein alter Studienkollege von mir.“ „Okay. Was hast Du vor?“ „Du wirst ein bisschen Susanne und ihren Kollegen über die Schulter schauen. Dann berichtest Du mir von der Abteilung.“ „In welcher Abteilung sitzen denn Janne, Juliane und Jörn?“ „Die Drei J sitzen auch da.“ Mein Onkel lacht. „Die Drei J?“, frage ich. „Ja. Wie die drei Fragezeichen. Ihre Namen fallen alle mit J an. Jedenfalls nimmst Du Janne, Jörn und Juliane auch unter die Lupe. Sonst fällt es auf.“ „Okay. Onkel Alfred.“ Alfred geht zu meinem Telefon und ruft jemand an. Kurze Zeit später steht Susanne in meinem Büro. „Frau Weber. Zeigen sie bitte meine Neffen unsere Vorgehensweise in der Marketing- abteilung. Vielleicht können sie ja mit ihn über ihr neues Konzept sprechen.“ „Ja. das können wir machen.“ Dann geht Onkel Alfred raus. Ich folge Susanne in ihr Büro. „Setz Dich.“, sagt sie zu mir und ich setze mich zu ihr. Susanne zeigt mir das Programm und die neuen Konzepte, die sie erarbeitet hat. Plötzlich steht Juliane in der Tür und sieht uns an. Dann rückt Susanne näher, so das nichts mehr zwischen uns passt. „Ich will ja nicht stören. Kannst Du Dir das mal anschauen.“, sagt Juliane dann. Sie gibt uns eine Präsentation. „Hat Markus damit gewirkt?“, fragt Susanne sie. „Diesmal nicht. Sein Konzept war nicht so toll. Jörn hat mitgewirkt.“ „Andere Frage. Warum ist Markus sauer auf Dich.“ „Keine Ahnung. Höchstwahrscheinlich ist er sauer, weil es nicht so gelaufen ist, wie er es erhofft hat. „Was hat er denn erhofft?“ Ich höre den Beiden zu. „Das wir in die Kiste hüpfen. Du weisst, dass es keine Option für mich ist. Kollegen sind tabu.“ „Warum küsst Du dann den Chef?“ Jetzt mische ich mich ein. „Nicht sie hat mich geküsst sondern ich sie. Das war eine Wette unter Freunden.“ Susanne grinst. „Dann ist ja gut. Lass die Sachen hier. Ich prüfe sie gleich.“ Juliane geht raus und dreht sich nochmal um. „Übrigens. Zu deiner Info. Philipp fängt nie was mit Angestellten an.“ „Sag wer?“, fragt sie nun. „Ich.“, erwidere ich darauf. Susanne steht auf. „Willst Du einen Kaffee?“, fragt sie mich bevor sie Juliane hinterher geht. „Nein.“ „Ich hole mir einen Kaffee und bin gleich wieder für Dich da.“ Dann geht sie raus. Währenddessen sehe ich mir die Zeichnungen an. Die sind echt gut. Besser als die von Susanne. Kurz bevor sie ins Büro komme, lege ich sie wieder hin. „Na gelangweilt?“ „Nein.“ Susanne sieht sich die Zeichnungen an und schmeißt sie in den Papierkorb. „Was machst Du da?“, frage ich. „Die Zeichnungen und Texte sind Scheisse.“ Nun rückt sie näher und küsst mich. In den Moment kommt Janne rein und räuspert sich. „Störe ich Euch?“ „Nein.“, erwidere ich und Susanne sieht wütend aus. Janne will wieder gehen. „Janne warte. Könntest Du mir zeigen, wo ich Herr Regen finde.“ „Der ist in obersten Stock.“ „Bringst Du mich hin?“ „Ja.“ „Susanne. Tut mir leid. Ich muss unbedingt mit Herrn Regen reden.“ „Schon okay. Wir können später reden. Heute Abend zum Abendessen?“ „Susanne. Ich habe schon eine Verabredung. Vielleicht ein anderes Mal.“ Dann stehe ich auf und folge Janne. Susanne sieht mich böse hinterher. Als wir aus der Reichweite sind, fragt mich Janne dann: „Sag mal, vernascht Du eigentlich alle in der Firma?“ „Nein. Warum?“ „Bei Juliane sah es ja noch okay aus. Aber Susanne.“ „Ganz ehrlich. Susanne ist überhaupt nicht mein Typ. Sie hat mich eben überrumpelt. Mir ist nur der Name von Herrn Regen eben eingefallen. Juliane ist nur eine Freundin von früher. Du kannst Ole fragen.“ „Meinst Du der EX-Freund redet mit mir.“ „Ganz ehrlich Janne. Ole redet mit Dir bestimmt. Hat er mit auch gemacht. Juliane wollte Markus loswerden und Ole wollte keinen Ärger mit seiner Freundin. So bin ich eingesprungen.“ „Ach so nennt man das?“ Janne lacht. Dann sind wir bei Herrn Regen angekommen. „Danke Janne.“ Sie geht. Einen Augenblick rede ich mit Herrn Regen und gehe dann zu meinen Onkel. Im Büro sitzt Alfred auf dem Sofa. „Was gibt es Phil?“ Dann erzähle ich ihn die Geschichte und meine Vermutungen. Danach bitte ich ihn, dass ich Susanne nicht mehr unter die Lupe nehmen muss. „Okay. In den Fall bist Du jetzt außen vor. Frau Weber werde ich jetzt noch mehr beobachten. Gut das Du mir das gesagt hast.“

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