Thomas
„Hast du ihr es gesagt?“
„Was meinst du Simon? Wen soll ich was sagen?“
„Ariane.“
„Nein. Ich habe ihr noch nichts erzählt. Es ist riskant. Warum habe ich mich darauf eingelassen?“
Simon sieht mich an.
„Du liebst Ariane. Das weißt du. Leugnen ist zwecklos. Warum hast du sie nicht eingeweiht?“
„Simon. Du hast recht. Es war schwer ihr was vorzuspielen. Meine Gefühle nicht zu zeigen.“
„Was willst du tun? Wenn Susanne das erfährt? Du hast ganz offen sie ein zweites Mal unter den Mistelzweig geküsst und das sagte alles.“
Ich stöhne. Er hat recht. Ich habe mich gehen lassen. Die Frau, die ich liebe, etwas vorzuspielen. Nur weil ich sie nicht in Gefahr zu bringen wollte? Nur Simon weiß, dass ich von Susanne erpresst werde. Ich habe immer noch nicht richtig herausgefunden, was das alles mit Tobias zu tun hat. Warum ist er auf der Firmenparty aufgetaucht? Ich muss das jetzt klären.
„Wo willst Du hin Bruder?“
„Hört sich verrückt an. Ich tue etwas ganz verrücktes?“
„Was?“
„Jemand etwas zu gestehen.“
„Tue es nicht.“
„Doch Simon. Ich habe zu lange geschwiegen.“
Schon bin ich weg. Ich klopfe an die Tür. Sie macht auf und sieht mich verdutzt an. Hinter mir schließe ich die Tür.
„Was machst du hier? Susanne wartet bestimmt auf dich.“
Ich gebe ihr keine Antwort und küsse sie einfach. Erst zaghaft. Sie erwidert den Kuss und ich nehme sie auf den Arm. Wir landen im Schlafzimmer. Ariane und ich ziehen uns die Kleidung aus und lieben uns.
Am nächsten Morgen wache ich auf. Ariane ist weg. Es liegt nur ein Zettel da.
Sorry, ich kann das nicht. Ich zerstöre keine Beziehung. Vorhin habe ich deinen Vater angerufen und ihn um Urlaub gebeten. Er hat mich gefragt, warum ich dringend Urlaub brauche. Ich sagte nur, dringende Angelegenheit. Vergiss mich und heirate Susanne. Frag mich nicht, warum ich das gestern mit dir gemacht habe. Ich schäme mich. So etwas habe ich noch nie gemacht. Übrigens der Verlobungsring ist super. Für mich wäre er zu protzig. Aber Susanne mag ihn bestimmt. Gruß Ariane.
P.S. Suche mich nicht.
Fuck. Vorher weiß sie von Verlobungsring. Er ist doch gar nicht für Susanne, sondern für Ariane. Ich sehe mir den Ring an. Stimmt. Das ist kein Ring für Ariane. Ich werde etwas Schöneres finden. Warum habe ich angenommen, dass sie soviel Diamanten am Ring mag? Wollte ich zeigen, dass ich alles kaufen kann? Wo ist sie?