Thomas
Ich sitze Montagmorgen im Büro. Mein Vater kommt rein. „Hast Du eine Entscheidung getroffen?“
„Nein. Nicht wirklich. Hat Simon denn schon eine Auswahl getroffen?“
„Ja. Dein Bruder ein Auswahlverfahren angewendet. Simon hat zwei Favoriten. Ich denke, die junge Dame würde zu dir passen. Sie kommt aus der Filiale aus Hannover. Simon schwört auf sie. Er kennt sie nicht persönlich. Laut ihren Vorgesetzen ist sie eine Perle.“
„Bestimmt alt.“
„Nein. Im Gegenteil. Weißt du was noch merkwürdig ist?“
„Nein. Papa was willst du mir mitteilen? Gibt es einen Haken?“
„Hast Du eine Entscheidung getroffen?“
„Nein. Nicht wirklich. Hat Simon denn schon eine Auswahl getroffen?“
„Ja. Dein Bruder ein Auswahlverfahren angewendet. Simon hat zwei Favoriten. Ich denke, die junge Dame würde zu dir passen. Sie kommt aus der Filiale aus Hannover. Simon schwört auf sie. Er kennt sie nicht persönlich. Laut ihren Vorgesetzen ist sie eine Perle.“
„Bestimmt alt.“
„Nein. Im Gegenteil. Weißt du was noch merkwürdig ist?“
„Nein. Papa was willst du mir mitteilen? Gibt es einen Haken?“
„Nein. Einen Haken gibt es nicht. Nur ihr Name kommt mir so bekannt vor. Bloß ich weiß nicht woher.“
„Warum soll ich unbedingt eine neue Assistentin einstellen. Meine ist gut.“
„Ja, aber wenn Melissa in einem halben Jahr in Mutterschutz geht, siehst du aber alt aus. Sie soll noch ihre Vertretung einarbeiten. Nicht das Du es noch tun musst. du hast genug zu tun.“
Papa hat ja recht. Reicht es denn nicht aus, wenn ich erst in einem halben Jahr nach einer Vertretung suche. Erik gibt mir die Unterlagen.
„Schau sie dir doch mal an. Die junge Dame kommt bei mir in die engere Wahl.“
„Da ist ja kein Bild drauf. Ist sie hässlich?“
Mein Vater sieht mich an.
„Nein. Ich habe bewusst das Bild entfernt. Du sollst dich nur nach ihrem Lebenslauf richten. Übrigens Simon hat auch keine Fotos auf den Unterlagen. Ihr sollt nicht für jemand entscheiden, weil sie hübsch ist. Nicht das ihr auf dumme Gedanken kommt. Die Regel gilt für alle Vorgesetzen. “, erwidert mein Vater und geht. Papa weiss bestimmt wie sie aussieht. Sonst hätte er nicht an die Regel erinnert. Ich studiere die Unterlagen. Meine Güte. Wieviel Ausbildungen hat sie denn gemacht. Drei. Konnte sich wohl nicht entscheiden. Warum Papa sie unbedingt im Team haben will, verstehe wer will. Na gut. Ich sehe sie mir an und entscheide dann. Ariane Bosse. Der Name Ariane hört sich gut an. Mehr aber auch nicht. Eine Stunde später sitze ich mit meinen Vater im Konferenzraum. Mein Bruder konnte aus Hannover nicht weg. Schon wieder einmal überlässt er uns die Entscheidung. Er fühlt sich in unseren alten Stammhaus wohl. Einige Bewerber haben wir schon durch. Jetzt kommt die letzte dran und das ist die gewisse Ariane. Warum sie kurzfristig noch eingeladen wurde, ist mir ein Rätsel. Die Tür geht auf. Unsere gemeinsame Sekretärin bringt sie rein.
„Setzen sie sich doch Frau Bosse.“, sagt mein Vater.
„Danke.“
Bevor sie sich setzt, gibt sie uns jeden die Hand. Ich zucke zusammen. Was war das? Als sie mich eben berührte, bekam ich einen Stromschlag. Jetzt sehe ich ihr ins Gesicht. Frau Bosse bedankt sich für die Einladung. Sie bekommt mir bekannt vor. Verdammt. Die Frau vom Bahnhof. Nein, die darf nicht für mich arbeiten. Ich könnte mich nicht konzentrieren. Sie sieht mich an. Ob sie gerade das Gleiche denkt. Mein Vater bittet Ariane was von sich zu erzählen. Sie fängt an. Wir hören gespannt zu. Anschließend führen wir noch ein gemeinsames Gespräch. Ich sehe meinen Vater an, dass er sie gedanklich schon eingestellt hat.
„Frau Bosse. Danke für ihr Kommen. Wir melden uns in den nächsten Tagen bei Ihnen. Aber sie sind in der engeren Wahl.“
„Danke. Herr Wiebking. Wissen sie eigentlich, dass sie einen typischen Schaumburger Nachnamen habe“
„Habe ich das?“, fragt er sie jetzt.
„Glaube schon.“
„Ihnen noch einen schönen Tag.“
„Danke. Ihnen auch.“
Sie steht auf.
„Papa. Ich bringe sie zum Fahrstuhl. Sie ist die Letzte heute und gehe gleich in mein Büro.“
Mein Vater sieht mich verdutzt an. Egal. Ich muss mit ihr reden. Als wir am Fahrstuhl stehen, sage ich zu ihr.
„Du darfst die Stelle nicht annehmen.“
„Wieso?“, fragt sie mich. „Bekomme ich die Stelle?“
„Ich weiß es nicht. Aber wenn. Nimm sie nicht an.“
„Warum? Nennen sie mir einen Grund.“
Ich sehe ihr in die Augen und sie sieht in meine Augen. Plötzlich steht Susanne hinter mir.
„Störe ich?“
„Nein.“, antworte ich ihr.
Susanne taucht immer ungünstig auf. Dann steigt Ariane in den Aufzug und weg ist sie.
„Susi. Nur weil du die Assistentin von Klemens bist, kannst du dir nicht alles raus nehmen und ständig hier oben verweilen. Verstanden?“
Klemens ist der Geschäftsführer unserer Werbeabteilung. Er hat sich schon beschwert, dass seine Assistentin immer bei uns rumlungert.
„Susanne. Ich glaube, Klemens braucht dich?“
„Bist Du sicher Thomas?“
„Ja. Er hat sich schon beschwert, dass du ständig hier oben bist. Simon ist nicht mehr hier.“
„Aber du.“, gibt sie mir als Antwort.
„Susi. Vergiss es.“
Warum ist sie hier noch. Kann sie nicht wieder in ihre Abteilung gehen.
Jetzt ist sie weg. Gott sei Dank. Die Frau ertrage ich nicht. Susanne nervt.
Ariane
So schnell wie ich kann, entferne ich mich. Verdammt Tom ist Thomas. Ich muss meine Gefühle in den Griff bekommen. Warum soll ich so ein Angebot ausschlagen? Nur weil ich dann mit ihn in einer Firma arbeite. Er ist mein Boss und er ist tabu. Oh das ist ein Taxi. Ich springe rein. Schnell ins Hotel und weg bin ich. In einem viertel Jahr kann sich viel ändern. Er vergisst mich. Garantiert. Ich vergesse ihn. Bloß nicht darüber nachdenken. Im Hotel packe ich schnell meine Sache und fahre zum Bahnhof. Als ich im Zug sitze, schließe ich meine Augen.
Thomas
Ich sitze in meinem Büro und rufe meinen Bruder an. Simon nimmt ab.„Hallo Bruderherz.“
„Wie sind die Gespräche gelaufen? Muss ich auf meine Mitarbeiterin verzichten?“
„Nein. Du kannst sie behalten.“
„Nicht dein Ernst, oder?“
„Doch.“
Mein Vater tritt ins Büro.
„Hallo Simon.“
„Hallo Paps. Ich habe gehört, ihr habt euch gegen Ariane Bosse entschieden?“
Erik sieht mich an. „
Wer sagt das?“
„Tom.“
„Nein. Im Gegenteil. Sie passt perfekt hierher.“
Ich muss schlucken.
„Thomas. Warum erzählst du mir so einen Mist?“
„Das möchte ich auch gerne wissen.“, will mein Vater wissen.
„Ich finde einfach sie passt hier nicht her.“
„Oh doch mein Sohn. Sie kennt sich in der Firma aus.“
Ja schon klar, denke ich mir. Wenn mein Vater überzeugt ist, dann kann man nichts machen. Wie bringe ich meinen Vater dazu seine Meinung zu ändern. Neuer Versuch.
„Papa. Es soll meine Assistentin werden und nicht deine. Habe ich kein Mitspracherecht.“
„Nein.“, erwidert mein Vater knapp und geht. Mein Bruder ist noch immer am anderen Ende.
„Sag ich Dir doch immer. Mitspracherecht ist nicht erwünscht. Warum bist du total gegen Frau Bosse?“
Wie soll ich es meinen Bruder erklären.
„Momentmal, ist das die Frau von der Party.“
„Nein. Von Bahnhof. Die auf der Party sah doch anders aus.“
Simon schweigt und antwortet mir dann. „Aber wenn die von Bahnhof und von der Party die gleiche Person ist, dann hast Du ein Problem.“
„Kann sein.“
„Thomas. Sie wird sich bestimmt nicht daran erinnern. Die meisten Leute auf der Party waren besoffen.“
Sie nicht, schießt er mir in die Gedanken. Aber wenn sie wirklich die gleiche Person ist, dann habe ich ein gewaltiges Problem. Kann man Gefühle abschalten oder bilde ich mir hier etwas ein.
„Bist du noch da? Es ist so still bei Dir. Sag was. Bist du noch online? “, fragt mich mein Bruder.
„Ja. Sorry war in Gedanken.“
„Was ist los? Ist sie nervig wie Susanne?“
„Schon gut. Es passt mir einfach nicht in den Kram. Immer nach Papas Nase tanzen.“
„Ich verstehe dich. Aber sehe es von der Seite. Sie fängt doch erst in einem halben Jahr an.“
„Ja. Ich weiss.“
„Bis dahin ist alles vergessen.“
„Und wenn nicht.“
„Dann überlegen wir eine gemeinsame Lösung. Ist das okay?“
„Meinetwegen. Du hast recht. Ich kann es nicht ändern. Wie Du schon sagst. In einem halben Jahr kann viel passieren.
„Hallo Bruderherz.“
„Wie sind die Gespräche gelaufen? Muss ich auf meine Mitarbeiterin verzichten?“
„Nein. Du kannst sie behalten.“
„Nicht dein Ernst, oder?“
„Doch.“
Mein Vater tritt ins Büro.
„Hallo Simon.“
„Hallo Paps. Ich habe gehört, ihr habt euch gegen Ariane Bosse entschieden?“
Erik sieht mich an. „
Wer sagt das?“
„Tom.“
„Nein. Im Gegenteil. Sie passt perfekt hierher.“
Ich muss schlucken.
„Thomas. Warum erzählst du mir so einen Mist?“
„Das möchte ich auch gerne wissen.“, will mein Vater wissen.
„Ich finde einfach sie passt hier nicht her.“
„Oh doch mein Sohn. Sie kennt sich in der Firma aus.“
Ja schon klar, denke ich mir. Wenn mein Vater überzeugt ist, dann kann man nichts machen. Wie bringe ich meinen Vater dazu seine Meinung zu ändern. Neuer Versuch.
„Papa. Es soll meine Assistentin werden und nicht deine. Habe ich kein Mitspracherecht.“
„Nein.“, erwidert mein Vater knapp und geht. Mein Bruder ist noch immer am anderen Ende.
„Sag ich Dir doch immer. Mitspracherecht ist nicht erwünscht. Warum bist du total gegen Frau Bosse?“
Wie soll ich es meinen Bruder erklären.
„Momentmal, ist das die Frau von der Party.“
„Nein. Von Bahnhof. Die auf der Party sah doch anders aus.“
Simon schweigt und antwortet mir dann. „Aber wenn die von Bahnhof und von der Party die gleiche Person ist, dann hast Du ein Problem.“
„Kann sein.“
„Thomas. Sie wird sich bestimmt nicht daran erinnern. Die meisten Leute auf der Party waren besoffen.“
Sie nicht, schießt er mir in die Gedanken. Aber wenn sie wirklich die gleiche Person ist, dann habe ich ein gewaltiges Problem. Kann man Gefühle abschalten oder bilde ich mir hier etwas ein.
„Bist du noch da? Es ist so still bei Dir. Sag was. Bist du noch online? “, fragt mich mein Bruder.
„Ja. Sorry war in Gedanken.“
„Was ist los? Ist sie nervig wie Susanne?“
„Schon gut. Es passt mir einfach nicht in den Kram. Immer nach Papas Nase tanzen.“
„Ich verstehe dich. Aber sehe es von der Seite. Sie fängt doch erst in einem halben Jahr an.“
„Ja. Ich weiss.“
„Bis dahin ist alles vergessen.“
„Und wenn nicht.“
„Dann überlegen wir eine gemeinsame Lösung. Ist das okay?“
„Meinetwegen. Du hast recht. Ich kann es nicht ändern. Wie Du schon sagst. In einem halben Jahr kann viel passieren.“
Simon
Vor zwei Tage habe ich mit Thomas telefoniert. Er hast sich seit dem nicht mehr gemeldet. Ich glaube, ich gehe erstmal essen und rufe dann meinen Bruder ein. Ich muss ihn sagen, dass es vollkommener Quatsch ist. Warum er diese Frau geküsst hat, weiß ich bis heute nicht. Weshalb bin ich überhaupt zwischen Tobi und Tom dazwischen gegangen? Stimmt. Ich wollte es stoppen. Tobi ist so ein… Darüber darf ich gar nicht nachdenken. Das was Timo erzählt hat, ist er ein komplettes …..“ Das Wort denke ich jetzt lieber nicht, sonst bekomme ich schlechte Laune. An der Eingangstür treffe ich Timo. „Hallo Timo. Was machst du hier?“ „Das Gleiche könnte ich Dich auch fragen.“ „Ich arbeite hier und du?“ „Ich wollte meine Schwester zum Essen entführen.“ „Deine Schwester? Wer ist das?“ „Ariane.“ „Ariane Bosse?“ „Ja. Kennst du sie? Bestimmt. Ihr arbeitet in der gleichen Firma.“ Verdammt. Ariane ist Timos Schwester. Plötzlich steht jemand hinter uns. Wir drehen uns um. „Hallo Ari. Dass ist Simon. Simon, dass ich meine Schwester Ariane.“ Ich gebe ihr die Hand. „Hallo Ariane.“ Sie sieht mich an. „Hallo Simon. Du arbeitest auch hier?“ „Ja. Ich wollte gerade zum Essen gehen. Habt ihr Lust mit Essen zu gehen?“ „Nein. Lieder nicht.“, erwidert Ariane. „Mensch Ariane. Simon ist doch nicht dein Chef.“ Wenn Timo wüsste. Wir gehen zum Essen und unterhalten uns. „Du willst wirklich nach Hamburg?“, frage ich Ariane. „Ja. Ich muss hier weg?“ „Simon. Wegen Tobias. Er stalkt sie. Ich hoffe es wird dann wieder ruhiger.“ „Ist Simon wirklich so schlimm?“, will ich wissen. „Ja. Aber in Hamburg habe ich dann das nächste Problem?“ „Welches?“, fragen wir beide. „Der Typ von Bahnhof ist mein neuer Chef. Als wir uns in Hamburg begrüßt haben, bekam ich einen Stromschlag. Ich nehme an, es lag an den Teppich und an den Schuhen.“ Verdammt. Komplizierter geht es gar nicht. „Was machst du jetzt?“, möchte ich gerne wissen. „Keine Ahnung. Ich werde ihn aus dem Weg gehen.“ Wenn das so einfach wäre. Ariane und Timo. Momentmal. „Sag mal, wie heißen eure Eltern?“ „Warum willst du das wissen?“, kommt als Gegenfrage von Timo. „Nur so. Ich glaube.“ „Was glaubst du?, will Timo wissen. „Vielleicht kennen wir uns schon viel länger und sind uns schon früher mal begegnet?“ Timo teilt mir die Namen seiner Eltern mit. Wir unterhalten uns darüber. Wenn es wirklich so ist, dann ist Ariane… . Oh Shit. Das darf jetzt nicht wahr sein. Komplizierter geht es nicht. Ich darf meinen Bruder die Vermutung nicht mitteilen, sonst gerät alles außer Kontrolle. Nach unseren Essen gehen Timo und ich noch was Trinken. Ariane will noch was mit einem Kollegen besprechen. Ihren Bruder teile ich meine Vermutung mit. Wir beschließen erstmal, dass sich unsere Eltern treffen. Wenn ich richtig annehme, kennen sie sich schon ewig.
Vier Monate später
Ariane
Ich trete heute meinen Job an und gehe mit gemischten Gefühlen hin. Was wenn Thomas Tom ist?. Der Tom, der mich unter den Mistelzweig geküsst hat. Verdammt. Gefühle ausblenden. Gegenfalls sage ich einfach, dass der Job doch nichts für mich ist und ob ich meine alte Stelle wieder haben könnte. Oben im Sekretariat stelle ich mich vor. „Hallo Frau Bosse! Ihr Chef kommt gleich. Ich bin Martina.“ „Hallo ich bin Ariane. Wie ist der Chef?“ „Ganz okay. Ich melde dich an.“ „Herr Wiebking. Ihre Assistentin ist da.“ „Ja, ich komme.“, höre ich eine Stimme. Fuck. Nicht Tom. Kurze Zeit später bewahrheitet sich das, was ich vermutet habe. „Guten Morgen Frau Bosse. Schön, dass sie so pünktlich sind.“ Thomas gibt mir die Hand. Ich bekomme schon wieder einen Stromschlag. Bloß nicht darüber nachdenken und ziehe meine Hand zurück. „Haben sie schon eine Wohnung?“, fragt er mich. „Ja, etwas außerhalb. Aber okay.“ „Nichts passendes gefunden? Sie müssen greifbar sein.“ „Nein. Sorry. Die Mieten in Hamburg sind sehr hoch. Die Wohnungen die mir gefallen haben, konnte ich mir nicht leisten.“ Mein Chef sieht mich an. Wie sich das anhört. Mein Chef. „Das werden wir ändern. Sie wohnen bei mir im Haus.“ Martina und ich sehen ihn verdutzt an. „Solange bis sie was Passendes gefunden haben. Keine Widerrede.“ Ich schaue mich nach Martina um. „Was der Chef sagt, ist Gesetz. Er hat eine schöne Einliegerwohnung. Nicht wahr Thomas.“ „Ja. Noch was. Wir duzen uns alle hier in der Etage. Ich bin Thomas.“ „Ich bin Ariane.“ „Das wäre geklärt. Folgen sie mir. Ich zeige ihnen ihren Arbeitsplatz.“ Meine Kollegin zwinkert mir zu. „Wir können nachher zusammen zum Frühstück gehen.“ „Ja. Das wäre nett.“ Thomas schaut uns beide an. „Wenn Ariane dazu Zeit hat.“ „Thomas. Wir haben Vorschriften.“, kommt es aus einem anderen Büro. „Mein Vater.“, knurrt mein Chef. Schon gehen wir zu seinem Vater. Wir begrüßen uns und gehen in mein Büro. „Melissa kommt später. Wenn Fragen sind. Ich bin nebenan.“ „Ja. Danke.“ „Ich rufe die IT an, damit sie arbeiten können.“ Dann ist er in seinem Büro verschwunden. Kurze Zeit später kommt jemand aus der IT-Abteilung und erklärt mir alles. Eine Stunde später kommt Melissa und begrüßt mich herzlich. Dann zeigt sie mir mein neues Arbeitsgebiet. Plötzlich steht Martina in der Tür. „Wollen wir frühstücken?“, fragt sie in den Raum. „Ich noch nicht. Aber Ariane kannst du mitnehmen. Sie ist schon länger hier und zweitens will ich unseren Chef fragen, ob ich heute einen halben Tag Urlaub bekomme.“ „Wieso?“, will Martina von ihr wissen. „Mein Mann hat eine Überraschung für mich.“ „Der hat immer so tolle Ideen.“ Melissa, die sie auch Lissy nennen, nickt. Ich stehe auf und Thomas kommt rein. „Wohin?“ „Frühstück?“, sage ich. „Lissy. Hast Du es ihr erlaubt? Sie muss noch einiges wissen?“ „Klar Chef. Aber nicht alles gleich am ersten Tag.“ „Dann geht ruhig.“ Wir verlassen das Büro. Als wir in der Kantine kommen, sehe ich mich um. Wow. Schöner als in Hannover. Martina und ich setzen uns ans Fenster. „Der Chef ist merkwürdig.“ „Wieso?“, will ich von ihr wissen. „Erst sagt zu dir, du sollst in seiner Einliegerwohnung wohnen und dann will er dich nicht zum Frühstück lassen.“ „Hat er so was noch nie gemacht?“ „Doch. Wenn ein Geschäftspartner da war. Aber noch nie hat er die Wohnung einer seiner Mitarbeiter angeboten.“ „Vielleicht bietet er sie mir nur an, weil ich neu bin und wo anders herkommen.“ „Das wird sein.“ Martina teilt mir mit, dass sie von Freunden Tina genannt wird. Ich soll sie auch so nennen. Fröhlich gehen wir wieder ins Büro. Thomas steht da. „Ihr habt die Pause überzogen.“ „Eine Minute Chef. Ariane kann nichts dafür. Sie kennt sich nicht aus und Markus aus der Buchhaltung hatte ein paar Fragen. Er will nachher vorbeikommen.“ „Schon in Ordnung.“, brummt er vor sich hin und geht wieder in sein Büro. Melissa schüttelt den Kopf. „Sorry Ariane. Du bist nicht Problem. Sondern…“ Sie stockt. „Was?“ „Sein Vater hat bestimmt, dass du die Stelle bekommst, nicht er. Er hat auch gesagt, dass du bei ihnen auf dem Grundstück wohnen sollst. Frag mich nicht warum.“ Tina sieht uns an. „Ich weiß nicht warum. Wenn ich es herausbekomme, sage ich es euch beiden.“
Thomas
Verdammt warum bin ich so sauer auf Ariane. Sie kann doch verdammt nichts dafür, dass mein Vater so entschieden hat. Erik hat ausdrücklich drum gebeten, dass sie bei uns wohnt. Den Grund hat er nicht gesagt. Widerrede wäre zwecklos. Als ich sie eben begrüßt habe, habe ich mal wieder einen Stromschlag bekommen. Ich glaube, ich halte mich lieber von ihr fern. Die meisten Termine werde ich alleine erledigen. Papa wird sich wundern. Besser ist. Ich kann dann sagen, ich könnte ja Ariane nicht die ganze Zeit beanspruchen. Aber warum soll sie bei uns wohnen. Mein Vater kommt rein. „Holst du die Sachen von Frau Bosse ab?“ „Das ist nicht mein Job Papa.“ „Jetzt schon.“ „Warum?“ „Weil Simon gesagt hat, du sollst auf sie aufpassen.“ „Warum?“ „Sie wird massiv gestalkt. Ich muss ein Auge auf sie werfen. Das habe ich jemanden versprochen.“ „Wen?“ „Es ist besser, du weiß es nicht.“ Jetzt kommt er zu mir und flüstert. „Simon hat gesagt, er will sie heiraten. Darum sollte sie hier her?“ „Was bitte? Sie ist seine Verlobte?“ „Noch nicht. PST. Verrate es ihn nicht.“ Mein Vater geht wieder raus und mache die Tür hinter ihn zu. Ich muss Simon anrufen. Dann nehme ich den Hörer in die Hand. Simon geht ran. „Sag mal, spinnst du? Deine Verlobte. Nicht dein Ernst.“ „Wovon redest du?“ „Von Ariane.“ „Sie ist nicht meine Verlobte.“ „Papa hat gesagt, sie wird deine Verlobte. Deshalb soll ich auf sie aufpassen. Ich schnaufe wütend. „Momentmal. Was hat Papa gesagt.“ „Du willst sie heiraten.“ „Da bringt unser Vater was durcheinander. Ich will jemand anderes heiraten. Vielleicht hat er es Mistverstanden.“ „Also du hast nicht gesagt, dass er ein Auge auf sie werfen soll.“ „Oh, verdammt. Es fällt mir wieder ein. Es ist anders wie du denkst. „Und wie?“ „Ich habe es einen guten Freund versprochen, dass wir auf Ariane aufpassen. Als Papa fragte, warum.“ Simon stockt. „Sie würde quasi zur Familie gehören. Sonst hätte er gleich abgeschmettert.“ „Sie hat jemanden?“, frage ich nach. „Du bist neugierig.“ „Hat sie?“ „Sag mal was soll die ganze Fragerei. Bist du scharf auf sie?“ „Nein. Nicht dass ich ihren Freund was antue, weil ich denke, dass er was böses vorhat.“ „Alles gut.“ „Nein. Ich habe es ihren Bruder versprochen.“ Marlene kommt rein. „Was mach Ari hier?“. „Hallo Marlene. Anklopfen wäre sinnvoll.“, erwidere ich. Momentmal sie kennt Ari. Simon ist still. „Simon. Noch da?“ „Ja, woher kennst Du Ariane Marlene?“ „Wir kennen uns schon länger. Super. Jetzt kann ich mit ihr was unternehmen.“ „Woher kennst du sie?“, fragen wir beide. „Sie ist bei Instagram. Ariane macht super Fotos.“ Ich stehe auf und gehe raus. Melissa und Ariane sitzen da. Martina will sie zum Frühstück abholen. Ich frage noch blöderweise, wohin sie will. Es folgt ein kurzes Gespräch und gehe wieder ins Büro. Simon und Marlene plaudern munter. Ich räuspere mich . „Simon. Unser Bruder ist wieder da. Es bleibt unser Geheimnis.“ „Welches Geheimnis frage ich?“ „Simon hat mir nur was verraten.“ Sie steht auf und geht. „Was hast du ihr verraten?“ „Das du Ariane liebst.“ „Blödsinn. So was kann nur dir einfallen.“ „Ich wollte nur mal hören wie du darauf reagierst.“ „Bis die Tage.“ Ich gehe raus und sage, dass sie spät sind. Spät sind sie ja nicht. Wir halten es ja normalerweise sehr freizügig. Martina gibt mir eine Antwort. Ich weiß, warum Markus hochkommt. Wegen Ariane. Eine viertel Stunde sage ich schroff zu meiner neuen Assistentin: „Kommst du bitte mal rein Ariane.“ Vielleicht etwas zu schroff. Die beiden zucken zusammen. „Thomas. Was ist mit dir los?“, will Melissa wissen. „Schlechten Tag. Kommst du bitte Ariane.“ „Sie steht auf und folgt mir ins Büro. „Setz dich.“ „Danke. Ich stehe lieber.“ „Setz dich bitte. Das dauert länger.“ Ariane setzt sich mir gegenüber. Wir unterhalten und über ihre Aufgaben. Des Weiteren teile ich mit, dass ich zukünftig viel auf Reisen bin und sie die Stellung halten muss. Sie sieht mich an. „Was hast du für ein Problem mit mir?“ „Ariane ich habe kein Problem.“ „Ist es wegen deines Vaters.“ Melissa hat es ihr erzählt. „Nein. Was hat du mit Simon zu tun?“ „Simon ist ein Freund von Timo.“ „Wer ist Timo?“ „Mein Bruder.“ Es macht klick. Jetzt verstehe ich. Das kann echt nicht wahr sein. Ariane ist….
Das darf nicht wahr sein. So viele Zufälle gibt es nicht. Jetzt verstehe ich auch Marlene und Simon. Das heißt wenn sie das wissen. „Ich störe ungerne in deinen Gedanken. War es das?“ „Ja. Du kannst gehen.“ Ariane, ich und Marlene haben viel über die Fotografie geredet. Ari hat gesagt, sie wollte Fotografin werden. Was ist aus ihrem Traum geworden. Hat sie deshalb mehrere Berufe gelernt.
Ariane
Es sind jetzt fast zwei Wochen her, dass ich in der Firma angefangen habe. Melissa und ich verstehen uns gut. Wegen Marlene hat sie nur gesagt, sie kommt öfters rein. Darauf habe ich geschwiegen. Wenn Marlene die Freundin von Chef ist, lieber so wenig möglich meinen Kollegen erzählen. Sonst denken sie sich, ich hätte mich eingeschlichen. Melissa musste leider schon letzte Woche in den Mutterschutz gehen. Ihr ging es nicht gut. Thomas ist seit acht Tagen auf Geschäftsreise. Zum Glück. Ich will Marlene nicht in die Quere kommen und zweitens fange ich nichts mit meinem Chef an. Marlene und ich wollen uns heute Abend treffen. Was ziehe ich an. Heute ist Freitag und das Büro ist ab vierzehn Uhr geschlossen. Ich stehe vor den Spiegel. Irgendwie komisch mit den Chefs auf dem gleichen Grundstück zu wohnen. Es klingelt. Thomas Mutter steht vor der Tür. „Hallo.“, kommt aus meiner Mund. Maria umarmt mich. „Hast Du dich schon eingelebt?“ „Ja.“ „Wie geht es deinen Eltern?“ „Ganz gut. Kennen sie meine Eltern?“ „Nur flüchtig.“, behauptet sie. „Okay.“ „Ich glaube es jedenfalls, sie zu kennen. Du siehst jemand total ähnlich. Leider haben wir uns aus den Augen verloren. Ich hatte den Zettel mit der Telefonnummer verloren.“ „Nach flüchtig hört sich das nicht an.“ „Ich weiß nicht, ob ich deine Eltern kenne. Aber du siehst jemand sehr ähnlich und ich habe das Gefühl dich zu kennen.“ Schon wieder geht die Türklingel. Ich gehe hin. Marlene kommt rein. Sie stutzt. „Mama. Du bist hier?“ „Ja. Papa muss heute noch nach Thomas.“ „Komm doch mit zum Essen.“, sage ich. Marlene nicht. „Gute Idee Ariane. Mama komm mit. Später können wir ja noch alleine losziehen. Alleine Essen muss du nicht.“ „Ihr nehmt mich mit?“ „Ja. Klar.“, sagen wir gleichzeitig. „Ich ziehe mich schnell um.“, erwidert sie. „Ich auch. Bin noch nicht fertig.“ „Macht das.?“ Marlene setzt sich hin. Kurze Zeit später gehen wir essen. Es ist eine nette Unterhaltung. Susanne hat mir erzählt, das Marlene Thomas Verlobte ist. Ich halte mich zurück. Es wird ein netter Abend. Warum muss ich immer wieder an den Kuss denken. Ich kann es Marlene nicht sagen. „Was ist?“, fragt mich Marlene. „Nichts.“, erwidere ich. Maria sieht mich. „Worüber denkst du nach?“, will Maria wissen. „Nicht das jemand das in den falschen Hals bekommt. Marlene ist doch mit Thomas verlobt. Ihr wisst ja. Wenn man mit den Chefs verkehrt.“ Maria lacht. Marlene schmunzelt. „Wer hat das erzählt?“, kommt es lachend aus dem Mund von meiner Freundin. „Susanne.“ Sie grinst. „Mama es zeigt Wirkung. Sie findet Thomas toll und ihn nervt es. Klemens ist schon richtig sauer. Da habe ich Susi glaubhaft erzählt, ich bin Thomas Verlobte.“ „Bist du nicht?“ „Nein, das funktioniert nicht.“ „Warum?“ „Mit meinen Bruder will ich nicht verheiratet sein.“ Jetzt lache ich auch. „Aber Ariane. Das bleibt unser Geheimnis. Nur Melissa und Martina wissen es in der Firma. Mein Vater spielt einfach mit. Jetzt wisst ihr beide das auch. Stillschweigen. Sonst ist Martina ständig im Büro von Thommy.“ „Du weißt aber, dass dein Bruder nicht so genannt werden will.“ „Ja. Ich weiß.“. Kurze Zeit später verabschiedet sich Maria von uns. Wir gehen noch in eine Bar und lernen zwei sympathische Männer kennen. Plötzlich stehen Thomas und Erik hinter uns. „Was macht ihr denn hier? Paps. Mama hat gesagt, du musst nach Thomas. Ich verstehe es nicht.“ „Hat sich schneller erledigt, wie wir dachten.“, erwidert Marlenes und Thomas Vater. „Dürfen wir uns zu euch gesellen?“ Die jungen Männer gehen. „Die beiden Herren haben wir aber verscheucht Paps. Sorry Lenchen.“ Thomas grinst mich an. Unsere Blicke treffen sich. Die Welt bleibt stehen. Plötzlich stellt sich Marlene zwischen uns. „Thomas du wirst mir doch nicht untreu.“ „Nein wieso.“ „Susi steht da.“ Erik sieht hin. „Macht euch keinen Kopf. Ich gehe zu ihr.“ Marlene verschwindet auch. Ich und Thomas bleiben allein zurück. „Und was willst du trinken?“ „Ein Sekt.“ „Ein Sekt für Dame und ein Bier für mich.“ Kurze Zeit später stehen wir nebeneinander. „Komisch.“ „Was ist komisch Thomas?“ „Wir stehen hier und die beiden verschwinden.“ „Ach manchmal ist vieles unergründlich. Wer weiß.“ Marlene kommt mit einem jungen Mann wieder. „Darf ich euch meinen Freund Julian vorstellen.“ „Dein Freund Schwester?“ „Ja. Papa darf es nicht wissen. Zum Glück ist er mit Martina rausgegangen. Und was ist mit euch beiden Hübschen?“ „Was soll sein?“, knurrt Thomas. „Nur so. Vorhin hätte eine Bombe einschlagen können und ihr hättet nichts mitbekommen.“ „So ein Schwachsein.“ „Eure Sache.“ Danach ist das Thema abgehakt und es wird ein witziger Abend